Dienstag, 16. März 2021

STRICKSUCHT... EINE ERNSTHAFTE DIAGNOSE???

Als ich vor ca. 5 Jahren nach langjähriger Pause das Stricken neu für mich entdeckt habe, war es eine wie Aufenthalt auf einer Insel, heile Welt, wo man die Welt rundherum vergißt, nicht wahrnimmt... Ich war zu dem Zeitpunkt am Höhepunkt meiner physischen wie auch psychischen Krise

6 schwere Knie-OPs innerhalb von 5 Jahren, 6-7 Jahre nur permanenter Schmerz (vor der OP, nach der OP, usw.), Krebserkrankung, weitere OP, ließen auch Spuren auf der Seele. Jahrelanger Krankenstand, Jobverlußt, Existenzängste... dazu noch Sorge um und Pflege meiner Mutter. Und das Alles ohne jegliche Hilfe oder Unterstützung, Beistand. Sogar die wenigen "Freunde" haben sich zurückgezogen... ich war nimmer die "leichte Kost". In dieser Zeit vergaß ich beim Stricken komplett meine Sorgen... Kreativität, Handarbeit wirkt ja beruhigend! Es sind wunderschöne Strickprojekte entstanden. Das Glücksgefühl kam zurück...

 

Und jetzt, 4,5 Jahre später, sind gewisse Sorgen, Last, Schmerzen Vergangenheit. Meine Lebenssituation beruhigt, geklärt. Geblieben ist aber ein enormer Strick-Zwang... Es sind weiterhin schöne Projekte, nur die produzierte Menge an großen Stricksachen (damit meine ich ausschließlich Pullover, Jacken, große Tücher/Stolas), also keine Socken, Handschuhe, Mützen, etc., ist enorm... 82 (!!!) fertiggestellte Stricksachen, 4 UFOs auf der Nadel, davon werde ich 3 jetzt auftrennen... Jetzt, wo ich die Zahl sehe, wird mir "schlecht"... mit Sicherheit habe ich die Hälfte noch nie getragen, vergessen und diese schönen, edlen, teuren Sachen liegen schön gestapelt im Schrank! Und über die Kosten möchte ich gar nicht nachdenken...

Seit einem guten Jahr, möchte ich mein Strickspensum reduzieren. Ich wünsche mir endlich wieder ein Buch zu lesen, mehr raus in die Natur gehen, Ordnung zu schaffen... Keine Chance!!! Der Zwang ich unvorstellbar groß... nach 2 Tagen Strickverzicht werde ich unruhig, unkonzentriert, zappellig. Die Gedanken drehen sich nur ums Stricken! Am 3. Tag kommt noch Zittern, Zorn, Grant dazu. An Lesen ist nicht zu denken, da die Ruhe sowie Konzentration fehlt. Richtige Entzungserscheinungen... mind. so stelle ich mir diese vor. Es bliebt nichts anderes, als schnell etwas Neues anzuschlagen.


Ich merke ernsthaft, daß es nicht normal, gesund und dieser Zustand sehr belastend ist. Wenn ich mich dem Ende eines Stricks nähere, plane ich schon das nächste Projekt, um es dann sofort anzufangen. Dazu muß ich sagen, daß ich absolut nichts neues Gestricktes benötige, mir fehlen Ideen, da kein Bedarf besteht. Über meine permanent entzündete Augen rede ich nicht... 

Ich hoffe auf einen baldigen Urlaub in meinem Zweitwohnsitz an der Adria. Ich plane ihn ohne Strickzeug... 10-12 Tage "Kaltentzug"... uff, ob es gut geht?  Frage ist auch wann...

Kennt jemand diese Situation, dieses Problem? 

Was kann ich machen, wie kann ich mir selbst helfen?

Ich würde mich über Eure Meinung, Tipps, Ratschläge, Erfahrungen freuen... 



6 Kommentare:

  1. Also so schlimm hab ich es nicht! Vielleicht weil ich viel zu viele Hobbys habe.
    Adria würde ich mir aber auch gefallen lassen.
    Liebe Grüße
    Andrea

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    1. ...und ich hab mit keinem wort übertrieben! echt arg!ich hatte auch einige hobbys, interessen, nur wg. stricken komme nimmer dazu...

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  2. Liebe Nora,
    so gerne ich auch stricke gibt es Zeiten da habe ich überhaupt keine Lust dazu, dann lese ich öfters oder im Sommer ist mir meistens zu warm.
    Vielleicht versucht du einfach mal das Strickzeug links liegen zu lassen.

    Adria klingt gut, vielleicht klappt es ja bald.

    Grüße
    Hannelore

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    1. Ich habe schon zigmal versucht, mind. 1 woche zu pausieren, leider mehr als 3 tage war habe ich nicht ausgehalten. Zu hause, wo du alles griffbereit hast, unmöglich! darum ist es vielversprechend, diese 10-12 tage in urlaub dazu nützen! wichtig, viele ablenkungen und keine wolle mitzunehmen! ich hoffe, es klappt! bussi

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  3. Nö, helfen kann ich dir da nicht. Ich stricke zwar nicht ganz so viel, aber immer noch genug. Ich brauche nicht wirklich Weitere Tücher oder Socken. Und dennoch stricke ich sie. Ich habe einfach Spaß daran!
    Und ich brauche auch nicht wirklich weitere Bettdecken. Und dennoch nähe ich mir immer wieder eine!
    Und ich würde auch nie ohne eine Strick- oder Handnäharbeit wegfahren. Ich weiß, dass mich das unzufrieden machen würde! Und dann habe ich schlechte Laune und die will ich im Urlaub nicht!

    Gruß Marion

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    1. Liebe Marion, perfekt formuliert! In diesen Worten habe ich mich selbst gefunden! Bussi

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